Page 22 - Wangerland Flaschenpost 1 2024
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#STRAND, WATT UND MEER
Tyrkir
Das Wikingerschiff
Warum das Wikingerschiff nicht mehr in Hooksiel liegt? Die „Tyrkir“ versank im Septem-
ber 2023 ganz überraschend im Hafenbecken.
ie war ein absoluter Hingucker: Lag Totalschaden. Er und seine Frau Mi- glück hat sie den Schrecken nicht ver-
Sdie „Tyrkir“ im alten Hafen von Hook- chaela Hußmann haben den Vorsitz im daut. „Im Morgengrauen ist sie noch
siel, zog sie die Blicke auf sich. Ohne das Vorstand des Vereins „Historische See- geschwommen.“ Das wisse sie aus den
Wikingerschiff mit dem Drachenkopf, fahrt Hooksiel“. Beide sind Kapitän. Der Erzählungen einer Spaziergängerin. Kur-
entstanden nach historischem Vorbild Verein unterhält das außergewöhnliche ze Zeit darauf habe sie bereits teilweise
eines Küstenfrachtschiffs der Wikin- Schiff seit 2015 und setzt sich für den auf dem Grund des Hafenbeckens ge-
ger, fehlt hier eindeutig etwas. Doch Erhalt der historischen Seefahrt und legen. Zwischen 6 und 7 Uhr an diesem
nicht nur optisch hinterlässt sie eine Lü- die Vermittlung von Wissen zu diesem Morgen, schätzt Hußmann, sank das
cke. Denn die Ausflugsfahrten auf dem Thema ein. In den zurückliegenden Jah- Holzschiff. Dabei war die „Tyrkir“ aller-
Hooksieler Hooksmeer hatten für viele ren hatten die Vereinsmitglieder regel- dings in Schieflage geraten: Die Leinen,
Einheimische und Gäste Kultstatus. Für mäßig Ausflugsfahrten mit der „Tyrkir“ mit denen das Wikingerschiff an der Ha-
manche waren sie gar fester Bestandteil organisiert und als Crew begleitet. Sie fenmauer befestigt worden war, hatten
eines Besuchs an der Küste. Doch die haben mit ihrem Einsatz Urlaubserin- vorbildlich gehalten.
„Tyrkir“ ist weg – und so wie es derzeit nerungen geschaffen, an die viele sich
aussieht, wird sie auch nicht mehr an gern zurückerinnern. Hußmann und andere Mitglieder des
ihren angestammten Liegeplatz zurück- Vereins waren sofort zur Stelle: Mit Luft-
kehren. Am 23. September 2023 war die „Tyrkir“ rollen konnte das mehr als 14 Meter
ganz plötzlich und überraschend nahezu lange und fast vier Meter breite Schiff
„Im Moment sieht es so aus, als wür- komplett im Hafenbecken verschwun- teilweise gehoben und wieder in die
de die ‚Tyrkir‘ nicht mehr fahren“, sagt den. „Der Mast guckte noch raus – und Waage gebracht werden. Diese mit Luft
Andreas de Roover mit deutlichem ein Nasenloch“, berichtet Michaela Huß- gefüllten Schläuche gaben der „Tyrkir“
Bedauern. Sie sei ein wirtschaftlicher mann. Noch Monate nach diesem Un- Auftrieb. „Anschließend haben wir die
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22 Flaschenpost — Gästezeitung 01/24
